Ernährungspsychologie,  Ernährungswissen

Kindheitserinnerungen

Bei meiner Oma gab es früher immer Schwarzwälder Kirschtorte. Ich weiß heute noch, dass ich mich jedes Mal schon auf dem Hinweg darauf gefreut habe. Die Atmosphäre war gemütlich und ich durfte bei den Gesprächen der Erwachsenen lauschen. Manchmal habe ich sogar ein zweites Stück gegessen, es gab ja auch noch nicht den Zuckerfrei-Trend.

Wenn ich mich heute im Familien- und Freundeskreis umschaue, habe ich das Gefühl, dass Kinder wesentlich mehr reglementiert werden. Mit dem Hinweis auf den Zuckergehalt wird die Portionsgröße kommentiert oder sie werden sogar gebeten nicht so viel zu essen.

Mit dieser Kontrolle von Außen greifen wir in das natürliche Essverhalten unserer Kinder ein. Wird der Zucker als Grund angebracht, bekommt er automatisch eine negative Wertung. Dabei wäre das zweite Stück Kuchen vielleicht nie komplett aufgegessen worden. Und selbst wenn noch ein drittes angefangen worden wäre, wäre auch das okay. Mal abgesehen, dass vermutlich kein Kind, welches auf seinen Körper hört, drei Stücke Schwarzwälder Kirschtorte isst, wäre der Kopf nach dem Essen frei, um sich voll und ganz aufs Spielen zu konzentrieren. Verbieten wir aber das zweite Stück, wird der Verzichthunger darauf so groß, dass der Fokus auch zukünftig vor allem auf dem Kuchen liegt.

Kuchen ist mehr als eine bestimmte Zuckermenge. Kuchen ist kein Grund zur Sorge vor ernährungsbedingten Krankheiten. Kuchen oder jegliche andere Süßspeisen können auch einfach eine leckere Mahlzeit plus eine schöne Kindheitserinnerung sein. Und nur zur Info: Heute esse ich Schwarzwälder Kirschtorte wirklich gar nicht mehr gern. Der Körper regelt eben was er braucht.

Hey, ich bin Sonja. Schön, dass du da bist! Ich bin hier der Ernährungsnerd, denn das große Feld der Ernährung fand ich schon immer spannend. Also hab ich das Ganze kurzerhand studiert, immer weiter vertieft und noch ein wenig Ernährungspsychologie on top gesetzt.

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