Was sind gesunde und ungesunde Lebensmittel für unsere Kinder?
Jede*r Ernährungswissenschaftler*in kennt diese Situation: Man ist auf einer auf einer Party und es gibt ein Buffet. Wer beim Small Talk auf die Wahl seines Studienfaches zu sprechen kommt, wird früher oder später feststellen, dass die Zusammenstellung des Tellers analysiert wird. Beim Anblick von Kuchen, Eis und Co, wird gern auch gefragt, ob man sich heute als Ausnahme mal etwas gönnt.
Diese Frage zeigt deutlich, was sich in unseren Köpfen stark verankert hat. Nämlich, dass es gesunde und ungesunde Lebensmittel oder Speisen gibt. Weder für uns noch für unsere Kinder ist eine solche Einteilung sinnvoll.
Der oft zitierte Spruch „die Dosis macht das Gift“ trifft auch hier voll und ganz ins Schwarze.
Jedes Lebensmittel ist ab einer gewissen Menge gesundheitlich nicht empfehlenswert. Ich habe als Kind einmal 10 Kiwis hintereinander gegessen und glaubt mir das war nicht gut, wenngleich Kiwi ein toller Vitamin C-Lieferant ist. Auch die oft angepriesenen zuckerfreien Rezepte liefern natürlich Zucker. Vielleicht wird im Rezept nicht der klassische Haushaltszucker verwendet. Sondern eine zuckerhaltige Alternative, wie Agavendicksaft, die vom Körper gleichermaßen verstoffwechselt wird. Statt einzelne Lebensmittel zu verteufeln, sollte die gesamte Ernährungsweise und das situative Bedürfnis des Kindes betrachtet werden.
Gesunde Kinderernährung bedeutet also „nicht mehr Gemüse“ und „weniger oder gar kein Zucker“.
Bitte nicht falsch verstehen: Gemüse hat durchaus seine Berechtigung auf dem täglichen Speiseplan. Es ist aber nicht immer die Nonplusultralösung. Oder gar die Zauberwaffe, die die vermeintlich negativen Folgen der vorhin verzehrten Schokolade ausbügelt.
Wenn dein Kind beispielsweise nach einem bewegungsreichen Nachmittagsausflug nach Hause kommt, ist der Burger mit Pommes für den Körper in genau diesem Moment wertvoller als Gurken- und Karottensticks. Der Körper verlangt nach Energie und bekommt diese eher aus der vermeintlich ungesunden Mahlzeit. So lang es nicht jeden Tag Burger mit Pommes gibt ist alles in Ordnung. In einer ausgewogenen, intuitiven Ernährung ist alles erlaubt. Und wir können uns sicher sein, dass alle benötigten Nährstoffe in ausreichendem Maße vorhanden sind.