Ernährungspsychologie,  Ernährungswissen

Das Modell der geteilten Verantwortung

Zugegeben, dieses Modell hört sich erst mal ganz schön komplex an, ist es zum Glück aber nicht. Viele von euch verwenden dieses oder eine ähnliche Form vielleicht auch schon. Definiert wurde es von der Ernährungsberaterin und Familientherapeutin Ellyn Satter.

Was genau verbirgt sich hinter dem Modell der geteilten Verantwortung?

Ziel des Modells ist es, wie der Name schon vermuten lässt, die Verantwortung bei der Ernährung zwischen Eltern und Kind zu teilen.

Als Eltern seid ihr dafür verantwortlich WAS, WANN und WO gegessen wird.

Die Kinder entscheiden OB und WIE VIEL sie essen möchten.

Ganz konkret kann das folgendes bedeuten:

Die Verantwortung der Eltern

WAS: Du entscheidest, welche Mahlzeiten angeboten werden. Bedenke dabei aber, was die einzelnen Familienmitglieder essen können / wollen. Es muss immer etwas dabei sein, woran sich das Kind sattessen kann. Das Essen wird so aufgetischt, dass die Kinder alle angebotenen Lebensmittel sehen und selbst zugreifen können. Kleineren Kindern wird natürlich geholfen. Der Nachtisch darf auch gern zusammen mit den anderen Lebensmitteln auf den Tisch. Nachtisch muss im Übrigen nicht immer eine Zuckerbombe sein. Auch Obst oder Käse können ein Nachtisch sein.

WANN: Feste Essenszeiten sind für Kinder sehr wichtig. Empfohlen werden 3 Hauptmahlzeiten und je nach Alter 2 – 4 Snacks. Je kleiner die Kinder sind, desto häufiger brauchen sie etwas zwischendurch. Ständiges Snacken sollte aber vermieden werden. Denn sonst hat das Kind bei den gemeinsamen Mahlzeiten gegebenenfalls keinen Hunger mehr.

WO: Wenn möglich, sind gemeinsame Familienmahlzeiten am Essenstisch ideal. So können sich alle in Ruhe auf das Essen konzentrieren und auch der soziale Hunger kann gestillt werden.

Die Verantwortung der Kinder

OB: Das Kind entscheidet nun, was es von den angebotenen Lebensmitteln isst. Bitte überrede dein Kind nicht etwas zu essen, wenn es das nicht möchte. Auch sollte es tabu sein manchen vermeintlich “gesunden” Lebensmitteln ein höherer Stellenwert einzuräumen als anderen. Somit beeinflusst du die Entscheidung deines Kindes, was es verzehren möchte.

WIE VIEL: Dein Kind entscheidet, wie viel es von der angebotenen Mahlzeit zu sich nimmt. Auch hier gilt natürlich: kein Überreden oder damit drohen, dass es später nichts mehr zu essen oder Süßes gibt. Nur so kann dein Kind lernen auf sein Körpergefühl zu hören.

Das hört sich doch gar nicht so schwer an, oder? Ganz so leicht geht es den meisten dann doch nicht von der Hand. Denn du musst deinem Kind vertrauen und auf Kontrolle deinerseits verzichten. Und das ist mitunter der schwerste Part aber durchaus machbar.

Hey, ich bin Sonja. Schön, dass du da bist! Ich bin hier der Ernährungsnerd, denn das große Feld der Ernährung fand ich schon immer spannend. Also hab ich das Ganze kurzerhand studiert, immer weiter vertieft und noch ein wenig Ernährungspsychologie on top gesetzt.

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