Ernährungspsychologie,  Ernährungswissen

Kürbis-Kekse vs. Monster-Kekse

Habt ihr euch schon mal gefragt, warum wir unseren Gerichten immer fantasievolle oder ungewöhnliche Namen geben?

Ganz einfach, wir wollen die Neugier eurer Kinder wecken und deren Appetit anregen. Denn wenn man sofort das Lebensmittel nennt, das sie nicht essen wollen, dann wird gar nicht erst probiert. Kürbis-Kekse klingt nicht nur langweilig, sondern beinhaltet einen Widerspruch in sich: etwas “Gesundes” im Keks. Monster-Kekse dagegen klingt spannend und die Phantasie der Kinder wird angeregt.

Ein ausgefallener Name, der womöglich ihre Helden enthält oder auch das Gericht schön umschreibt, lässt sie aufhorchen und es spielt erst mal keine Rolle welche Lebensmittel in dem Gericht enthalten ist. Hat man die Kinder erst einmal soweit, dass sie das Essen probieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es ihnen schmeckt.

Dazu gibt es auch eine interessante Studie!

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0091743517304747

An drei Tagen boten sie an fünf Schulen für Acht- bis Elfjährige Kinder zum üblichen Mittagessen zusätzlich Karotten an. Am ersten und am letzten Tag bekam das Gemüse keinen Beinamen. Am mittleren Tag hießen sie entweder “Gericht des Tages” oder aber “Röntgenblick-Karotten (“X-Ray Vision Carrots”). Die Karotten mit den Fantasienamen landeten doppelt so häufig in den Mägen der knapp 150 jungen Probanden, wie das namenlose Gemüse oder das Gemüse, das als Gericht des Tages angepriesen wurde.

In einer zweiten Untersuchung verglichen Wansik und seine Kollegen den Gemüsekonsum an zwei benachbarten Schulen in einem Vorort von New York City. Im ersten Monat servierten sie den rund 1500 Schüler Karotten, Brokkoli und grüne Bohnen ohne besondere Bezeichnung. Im zweiten Monat änderte sich das für eine der beiden Schulen – dort gab es nun “Röntgenblick-Karotten”, “Superfaust-Brokkoli” (“Power Punch Broccoli”) oder “kleine, leckere Baumkrönchen” (“Tiny Tasty Tree Tops”, ebenfalls Brokkoli) und “verrückte grüne Bohnen” – im Englischen mit dem klangvolleren Namen “Silly Dilly Green Beans”. Erneut mit durchschlagendem Ergebnis: Den Wissenschaftlern zufolge aßen die Schüler fast doppelt so viel Gemüse als im Vormonat. An der Schule, die zur Kontrolle des Experiments weiterhin Gemüse ohne lustige Beinamen serviert bekam, landeten die drei Gemüsesorten im zweiten Monat noch seltener als in den ersten vier Wochen auf den Tellern der Schüler.

Fantasievolle Namen scheinen den Kindern zu helfen auch ungeliebtes Gemüse zu probieren, um dann feststellen zu können, dass es nicht nur einen tollen Namen hat, sondern auch super lecker schmeckt! Also probiert es gerne auch mal bei euren Kindern aus und berichtet gerne ob es klappt!

Hallo, ich bin Janine und ich freue mich, dass du da bist ♡ Beruflich bin ich in der Lebensmittelindustrie tätig und auch privat lässt mich das Thema nie los. Ich liebe es kreativ zu sein und so experimentiere ich gerne in meiner Freizeit und kreiere neue Rezepte.

Kommentar verfassen